Faszienbehandlung

 

Die Faszien - auch Bindegewebe genannt - finden häufig ausschliesslich im Zusammenhang mit Cellulite Beachtung. Damit wird das Fasziengewebe leider völlig unterschätzt. Denn es befindet sich überall im Körper und entscheidet somit auch in nahezu allen Bereichen über unsere Gesundheit. Sind die Faszien verklebt oder verhärtet, kann dies zu den unterschiedlichsten Beschwerden führen – von Gelenkschmerzen über Nacken-, Schulter-, Rücken- oder Bauchschmerzen bis hin zu undefinierbaren Schmerzen Der Begriff "Faszien" entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Band" oder "Bündel", was auf die Struktur der Faszien hinweist. Faszien sind ein bandförmiges, sehr reissfestes kollagenreiches Gewebe, das oft nur einen einzigen Millimeter dick ist. Es besteht u. a. aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Elastizität und Gleitfähigkeit. Somit können Organe leicht verschoben und Muskeln können geschmeidig bewegt werden. Faszien werden in drei Gruppen eingeteilt - in oberflächliche Faszien, tiefe Faszien und viszerale Faszien. Verhärtet sich beispielsweise das Fasziengewebe der Leber durch eine Entzündung des Organs (Hepatitis), so verändert sich auch die Spannung der Faszien im Bereich der rechten Niere. Und letztlich ist auch noch die rechte Schulter davon betroffen. Das ganze Schultergelenk sinkt dann etwas nach unten, in Richtung Leber. Dadurch entsteht eine zusätzliche Spannung auf dem Schultergelenk, die schliesslich die Beweglichkeit des rechten Armes stark beeinträchtigen kann. Somit wären auch das Schulter- sowie das Armproblem immer ein Fall für den Faszienspezialisten.    Ein weiteres Beispiel ist das folgende: Die Nierenfaszien verlaufen in engster Nachbarschaft zu den Faszien des Lendenmuskels. Daher steht das Spannungsmuster der Lendenfaszien in einem engen Dialog mit jenen der Nieren. Sobald die Nierenfaszien ihre Spannung verändern, reagiert der Lendenwirbelmuskel darauf mit einer Anspannung. Sollten Sie also gelegentlich Schmerzen im Lendenwirbelbereich haben, ohne dass eine genaue Ursache auszumachen ist, könnte dies mit den Nierenfaszien in Verbindung stehen, so dass auch hier das Aufsuchen eines Faszienspezialisten eine gute Idee wäre.